Bochumer Anzeiger vom 08. Mai 1929, Nr. 107, 36. Jahrgang.
In der Wilhelmstraße 18, heute am Dr.-Otto-Ruer-Platz, stand bis zur sog. Reichsprogromnacht die »alte« Bochumer Synagoge. Am 9. November 1938 wurde sie in Brand gesteckt und vollständig zerstört. Heute erinnert eine Gedenktafel an dieses Verbrechen in der Bochumer Innenstadt.
Die Bochumer Synagoge wurde 1863 eingeweiht und galt lange Zeit als ein repräsentatives Bauwerk des Bochumer Geschäftsviertels. Im selben Jahr wurde auch anliegend in der Hausnummer 16 die jüdische Schule eingeweiht, die Platz für ca. 100 Schüler bot. Noch im Jahr 1929 wurde die besondere Schönheit des Gebäudes gepriesen. In den folgenden Jahren unter dem erstarkenden nationalsozialistischen Einfluss wurden für dieses Gebäude keine positiven Bezeichnungen mehr gewählt. Vermehrt ist von »Zwiebeltürmen« die Rede, die als anstößig verurteilt wurden.